Freitag, 3. September 2010

nicht mehr und nicht weniger

Ich dachte es würde ein normaler Abend werden. – Ja wiegesagt, ich dachte es. Doch dann hatte ich auf einmal den Wunsch etwas Großartiges zu tun. Die Welt versteht es immer falsch. Wenn ich sage ich möchte etwas Großartiges tun, dann möchte ich nicht die Welt damit beeindrucken. Und möchte auch nicht, dass die Welt Jahrelang darüber bescheid weiß. Nein ich möchte es für mich tun. Einfach einen wundervollen Moment erleben, über den ich selber eine Weile nachdenken kann und mich in Jahren noch daran erinnere. Also ging ich in das Dachgeschoss des Hauses meines Vaters. Dort stand sein alter Plattenspieler. Nicht mehr und nicht weniger. Ich war gerade dabei zu gehen, doch die Neugier überwältigte mich. Ich wollte wissen ob er noch funktioniert. Ich steckte ihn ein und legte eine Platte auf. Und – es passierte nichts. Doch dann fiel mir auf dass ich diesen Hebel noch nicht betätigt hatte. Ich legte ihn um und sie da, es ging. Es spielte Töne von den 80er Jahren oder davor. Ich hörte sie eine Weile lang und fing an die Beschreibungen auf den Platten zu lesen. Es ging um den Sommer 1982.

Es war so wundervoll anzuhören. Ich wünschte mir in diesem Augenblick nichts mehr als zu dieser Zeit zu leben. Doch das werde ich nie können. Ich hoffe einfach dass es in meinem Leben auch noch Momente gibt, die ich später meinen Nichten, Neffen oder Enkelkindern erzählen konnte. In diesem Moment nahm ich mir vor, genauer zuzuhören wenn mir in Zukunft ein älterer Mensch eine Geschichte erzählt. Ich weiß jetzt warum die Erwachsenen so stolz auf ihre Zeit sind und warum solche Sendungen im Fernseher laufen. Um diese Zeit nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Ich habe gelernt diese Zeit mit anderen Augen zu sehen und zu respektieren. <3