Dienstag, 31. August 2010

Damals?!


Aber im Internet gibt es auch andere Leute. Unter 1.000 finden wir vielleicht 3. Sie schreiben auf wie sie mit ihrem Großvater den Sonnenuntergang beobachtet haben und dass es noch etwas anderes als das Leben im Internet gibt. Nach diesen Texten habe ich beschlossen genauer über meine Kindheit nachzudenken. Grob betrachtet gab es nichts Besonderes. Doch hier geht es nicht um das Oberflächliche. Es geht darum sich an den kleinen Details festzuhalten.
Da meine Mutter viel arbeitete waren meine Schwester und ich oft bei meinen Großeltern. Jedes Jahr im Spätsommer wurden die Kirschen geerntet. Im Laufe des Sommers wurde oft gegrillt und gefeiert. Es waren immer verschiedene Gäste da. Manchmal waren es mein Onkel und seine Freundin. Ein anderes Mal die Nachbarn und manchmal auch bekannte aus der Gegend. Im Winter war meine Großmutter damit beschäftigt auf dem Hof Schnee zu schippen. Meine Schwester und ich bauten uns aus dem Schnee dann immer ein Iglu.
Es war jedes Jahr dasselbe, seit ich mich erinnern kann. Doch das Alles sollte sich auf einmal ändern. Aus Geldnot sind meine Großeltern umgezogen. Jetzt gab es weder Grillpartys, noch Iglu bauen, noch Kirschen essen. Jetzt gab es nur noch eine kleine Wohnung in der es nach Rauch stank und billig Kleidung & Nahrung.
Doch wenn ich abends mal nicht einschlafen kann, denke ich immer daran wie das Haus aussah. Gehe in Gedanken durch das Haus, schaue in jede Schublade. Ich stelle mir vor raus zu gehen, Kirschen zu essen und vernehme den Geruch von Grillen im Hochsommer. Egal wo meine Großeltern hinziehen – Dieses Haus wird immer Teil meiner Erinnerung sein.

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